Lager Aufbau unterwegs

Das Lager unterwegs

Wenn eine Armee unterwegs war, war natürlich der Schutz gegen Überfälle von großer Bedeutung. Deshalb wurde streng darauf geachtet, dass das Lager geschützt war.
Konnte man nicht in einem Dorf oder einer Stadt übernachten, wurden entweder Wagen zusammengestellt, wie hier, oder geschanzt. Also Erdwälle aufgeworfen, was natürlich einen entsprechenden Boden voraussetzte, aber nicht selten vorkam und für die Schanzgräber (oft zwangsverpflichtete Bauern der Umgebung) eine ziemliche Schinderei war.
Hier das Beispiel einer Wagenburg.

Wenn man sich das Bild genau ansieht (bitte draufklicken), erkennt man, dass die Umzäunung des Lagers durch eine mobile Schiffsbrücke gebildet wird. Also einzelne Nachen auf Wagen,. Die Wagen wurden mit Ketten zusammengebunden und bilden die äußere Umzäunung. Die Kähne wurden für Flussüberquerungen benötigt und mitgeführt, um rasch einen Übergang herstellen zu können.
Die zweite Reihe bilden normale Trosswagen. Dahinter sind Kanonen und Lagerleben zu sehen.

Aussen die Schiffsbrücken, dahinter Trosswagen

Die Lagertore bilden ebenfalls Wagen. Einerseits welche, die längs des Eingangs stehen, um Schutz vor Überfällen zu bilden. Und einer der quer dazu gestellt wird und als Schlagbaum dient. Rechts unten gut zu sehen.

 

 

 

 

Auch gut zu erkennen, dass der Wagendurchgang nach außen enger wird, sodass im Ernstfall nur ein oder zwei Reiter parallel heranreiten konnten. Oder auch Fußsoldaten nur in wenigen Reihen eindringen konnten.
Links erkennt man die Zelte der Söldner, markiert mit den Fahnen der Regimenter. Davor neben den Kanonen sind die Piken aufgestellt.
In der Mitte der nie fehlende Galgen, an dem auch ein Söldner aufgehängt ist.
Rechts oben der extra eingezäunte Bereich des Geschützmeisters „daß ubrig groß Geschütz/sampt der Munition“.
Links in der Mitte bei 10 der Lärmplatz, angedeutet durch kämpfende Söldner. Der Lärmplatz diente der Ausbildung.
Links unten, das Zelt des Regiments Obersten der Fußknechte mit der runden Kuppel (Nr. 39). Also dem ranghöchsten Offizier, umgeben von den Zelten des Wachtmeisters, Quartiermeisters, Proviantmeister, Hurenweibel, Wagenmeister, oberster Schreiber.
Interessant auch das gleiche Zelt auf der rechten Seite, beschrieben mit „die zwölf Gerichtsleut“.
In der Mitte rechte Hälfte der „inner aller oberster Proviant Platz“ (Nr. 53) und der Regiments-Proviantplatz (34).
direkt darunter (35) die „Kramer oder Marckadenter Losamenter“, also die Krämerbuden, bei denen die Söldner die Waren für ihren allgemeinen Bedarf kaufen konnten.
Immer wieder eingestreut sind Alltagsszenen.
Darunter auch wie ein Landsknecht eine Frau verprügelt, was völlig normal war. Der Mann und erst recht der Söldner hatte das Züchtigungsrecht. Ganz rechts Mitte bzw. siehe unteres Bild. Interessanterweise als Türke mit Turban dargestellt!
Dazu Spielszenen (oben rechts), das Beschlagen eines Pferds (oben rechts), eine Waschszene (Mitte rechts) und andere.